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Bekassinen


Paris war zwar lausig kalt, aber überwiegend mit einem blauen Himmel gesegnet. Ich habe die Stadt nach vielen Jahren wieder gesehen und schon im Vorfeld wurde mir bewusst, wie sie mich auch literarisch beschäftigt hat: in der längeren Erzählung Bekassinen.

Es geht um zwei junge Frauen, deren 'Roadmovie' im Paris der 80er Jahre, in einer Wohnung nahe des Place de Vosges beginnt. Während des Fluges nach Paris kam mir der Gedanke, eine Fortsetzung zu schreiben, die 20 Jahre später spielt, in der die beiden Frauen zufällig wieder aufeinander treffen - jetzt aber mit Partnern und Familie, arriviert und überaus angespannt, was über die gemeinsamen Erlebnisse dieser Zeit bekannt werden könnte.

 

 

"Heute vertrage ich die Luft von Paris nicht mehr. Nach wenigen Tagen muss ich in Gegenden, wo man wieder frei atmen kann. Damals musste ich bleiben. Ich studierte Architektur und Kunstgeschichte und sammelte Stoff für meine Abschlussarbeit, die von der Stadtplanung im Paris des ausgehenden 19. Jahrhunderts handeln sollte..."

So beginnt die Erzählung, die 1996 in dem Band 'Die Liebe am Nachmittag' bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist.

 

 

 

 



Golfgeschichten/Twosome

 

Ab dem 15/2/05 sind auf dieser Site täglich die Twosome-Briefe erschienen und nun vollständig:


Ein Mann und eine Frau laufen sich auf dem Golfplatz über den Weg. Er ist Amerikaner, sie Deutsche. Beide sind von Beruf Piloten, auf unterschiedlichen Routen, mit unterschiedlichen Arbeitszeiten. Eine gemeinsame Golfrunde scheint nur möglich, indem die beiden - zeitlich versetzt - Twosome spielen: sie schlagen einen Ball, markieren ihn, beschreiben, wo der andere ihn bei Gelegenheit weiterspielen muss. Nebenbei hinterlassen sich die beiden aber auch private Nachrichten, Briefe, die Auskunft geben über ihr Leben, ihre Herkunft, ihre Träume.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hippopotamus

Eine Anfrage bezüglich der Möglichkeit, binnen kurzer Zeit 18 Nilpferdgedichte zu schreiben, ließ mich an eine Begegnung mit einem Experten für Nilpferdgedichte denken: Wjatscheslaw Kuprianow.

'Slawa', Jahrgang 1939, geboren in Nowosibirsk, war mir im Künstlerhaus Schöppingen begegnet. Er sprach fließend Deutsch, hatte Klassiker wie Rilke, Brecht, Enzensberger übersetzt, blieb aber auch - seit seiner Armeezeit - ein aktiver Ringer. Im Russland vor Gorbatschow war er ein prominenter und anerkannter Dichter, der sich zum System auf ironische Distanz hielt. Berühmt war er wegen seines Hippopotamus-Gedichtes. Ich lernte ihn aber auch als begnadeten Radfahrer kennen.

Im Ganzen gesehen ein würdiges Vorbild für die Gestalt eines Russen in meiner Geschichte 'Russisches Golf'.

Am Ende brachte ich es auf wenigstens ein Hippo-Gedicht - und auf eines, das den begnadeten Radfahrer würdigt.

Für Slawa.


Aufzeichnungen zu den Arbeitsbedingungen im Künstlerhaus Schöppingen (an das ich gerne zurückdenke) habe ich hier für die Nachwelt festgehalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn Sie sich aber gar nicht erinnern, wer Patrizia ist?

Für diesen Fall habe ich nebenstehend noch einmal das Wichtigste zusammengefasst:]
Dann


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Patrizia is back ...

Vielleicht ist es dem einen oder anderen schon aufgefallen: Patrizia ist wieder da und hat sich (wie es ihre Art ist) in die [Tage/] -Skizzen und Notizen eingemischt, die ab 12/2004 am äußersten rechten Rand der Mosaik-Seite erscheinen. Ich befürchte, sie wird es wieder tun.


 

 


Patrizia war die beste aller Frauen, die für mich in Frage kamen. Es mag geistreichere gegeben haben, sicher attraktivere und manchmal Frauen, die sich auf beides verstanden: geistreich und attraktiv zu sein. Doch sie eigneten sich nicht für einen Schriftsteller.

Verliebe ich mich, so überlege ich, ob die andere Frau soviel bieten könnte wie Patrizia. Ich vergleiche nicht äußere Merkmale. Das Alter oder die Körpermasse, die Haarlänge oder die Farbe der Augen sind ohne Belang. Ebenso spielen die inneren Werte keine wesentliche Rolle, da sie erst einmal erkannt werden müssen. Zumeist ein langwieriger Vorgang und unzuverlässig, weil die vielfältigen menschlichen Bedürfnisse und Gefühlsweisen unsere Bewertungskriterien von heute auf morgen umstürzen können.

Ich suche bei einer Frau Einfühlungsvermögen in die Situation, Einverständnis mit dem Werk und finanzielle Sicherheit und musste erkennen, dass mir niemand so viel bieten konnte wie Patrizia. Also verzichtete ich, widerstand, wo es ums Ganze ging, der Anziehungskraft gewisser Details und blieb.

Zurückhaltend und etwas unterkühlt könnte man sagen: Es ist wahrscheinlich, dass wir uns lieben. Das ist nur sehr ungefähr, aber man mag sich damit behelfen.
Patrizia hingegen fürchtet keine literarischen Implikationen und sagt einfach: Ich bin deine Frau!

Sie meint, damit ist alles gesagt.
Mir wird dann immer ganz flau, und ich wende vorsichtig ein:
Das ist zu banal! Und wenn ich es grundsätzlicher anpacken will, füge ich hinzu: Du definierst dich falsch!
Aber Patrizia rümpft bloß die Nase: Ich definier' mich nicht! Ich bin ich!
Sagt sie und besteht darauf. ]






.Amsterdam .Amsterdam Suite .Suite


Anläßlich einer 'Langen Nacht' über Amsterdam im DeutschlandRadioBerlin habe ich meine eigenen Amsterdam-Erfahrungen als Stipendiat des niederländisch-deutschen Kulturaustauschs etwas genauer beschrieben.


Vor allem die Begegnung mit Esther, einer Amsterdamer Jüdin, die ich im Kulturzentrum De Balie traf. Seit einigen Jahren engagierte sich Esther für die Palästinenser in den besetzten Gebieten. Esther war Juristin und mit einem Rechtsanwalt verheiratet, der eine angesehene Kanzlei in Den Haag hatte. Dort wohnte die Familie mit zwei halbwüchsigen Kindern. Wenn Esther jedoch in Amsterdam war, nutzte sie die Freiheit eines Appartments im ehemaligen jüdischen Viertel, das sie von ihrer Großmutter geerbt hatte...

 

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